Warum haben wir so Angst, alt zu werden – oder alt zu wirken? Warum haben wir Angst vor dem Verlust der Beständigkeit unseres Lebens, Verlust und Tod? Warum haben wir so Angst vor anderen Menschen? Warum haben wir Angst vor uns selbst und dem, was in uns schlummert?
Warum haben wir soviel Angst vor unserer Veränderung? Vor der Veränderung, die uns das Leben anbietet?
Weil wir nie wirklich gelernt haben, bewusst mit unserer eigenen Natur zu leben. Dabei ist es in uns einprogrammiert: wir folgen der Natur. Wir verändern uns ständig. Nur denken wir dabei zu viel in Konjunktiven und nehmen nicht an, was ist; wir erkennen nicht das in der Veränderung innewohnende Potential des inneren Wachstums, Gedeihens und Blühens. Wir halten uns lieber an Status und Äußerlichkeiten fest, weil wir ansonsten befürchten, nicht mehr anerkannt zu sein, ein Niemand zu sein. Wir vertrauen uns selbst nicht.
Veränderung ist wirklich nichts Besonderes. Sie ist der normale, natürliche und immerwährende Zustand. Die Natur, derer wir ein Teil sind, definiert sich in ihrer Lebendigkeit durch Veränderung - der Evolution, der Transformation und der Suche. Der Suche nach Sinn und Zweck, nach der Erfüllung ihres Daseins.
Wie können wir dieses uns schlummernde natürliche Bewusstsein für unsere innere Transformation wieder wecken und kultivieren, um sie dann sinnstiftend lenken und nutzen zu können? Wir möchten ja uns so verändern, dass wir glücklich sind, uns wohlfühlen.
Das stabilste Fundament der Veränderung ist schlicht einerseits eine bewusste Kultur der Aufmerksamkeit und andererseits der Bewusstheit des eigenen Selbst. Ich kann erst eine Veränderung lenken und positiv nutzen, wenn ich genau spüre, WAS um mich herum passiert. Was mit mir passiert. Wie ich passiere. Und die Nachhaltigkeit und Qualität der Veränderung darf wachsen, wenn ich mich auf mein Selbst verlassen kann und damit ein Selbstbewusstsein entwickle, das nicht durch Äußerlichkeiten gestützt werden muss, ich mir also selbst vertrauen darf.
Hören Sie auf Ihre Inspiration und folgen Sie dem inneren Ruf des Selbst nach einer Veränderung. Vertrauen Sie sich selbst. Wonach sehnen Sie sich? Was haben Sie sich schon immer gewünscht? Was macht Sie glücklich? Lassen Sie die Energie einfach los…
Denn „energy flows where attention goes“. Lange vor einer Handlung, in Wort oder Tat, haben Sie mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Sinnen einen Fokus gesucht, eine Perspektive eingenommen. Das geht blitzschnell und ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels verschiedenster Informationskanäle und Erfahrungswerte. Und je geschulter und intensiver Ihre Aufmerksamkeit ist und Sie offener sind, Erfahrungslernen zuzulassen, umso genauer sind die Informationen, die Sie benötigen, um dann handeln zu können.
Man kann also auch fragen: wo liegt gerade die meiste Energie? Gibt es Energieblocker, gibt es einen Staudamm, der Energie zurückhält, vielleicht in Struktur, Kultur oder Prozessen? Es kostet so viel Kraft und Mühe, einen Staudamm aufzubauen und zu unterhalten, der Energie zurückhält… folgen Sie ihrem Bedürfnis, diese Art der Energieverhinderer einzureißen, also loszulassen.
Dann geht der Lauf der natürlichen, verbrauchsarmen, energieschonenden Veränderung von Mensch und Organisation fast automatisch voran. Die Evolution darf wieder einsetzen, natürliche Veränderungsprozesse dürfen wieder fließen. Und damit werden wieder Ressourcen frei für die eigentlich wichtigen Dinge unseres Lebens. Das Schöne daran: wenn Sie dies können, kann das auch ihre Familie, Unternehmen oder jede andere Gemeinschaft, der Sie angehören. Sie haben Einfluss. Organisationen werden ja ausschließlich durch Menschen wie Sie definiert.
Menschen wie sie, die sich selbst vertrauen dürfen!
Karl Michael Schölz